Karmel Mayerling Eingang
Ca. 3 Kilometer vom Stift Heiligenkreuz entfernt liegt Mayerling, das durch die Tragödie des 30. Jänner 1889 in die österreichische, ja europäische Geschichte eingegangen ist. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall! Von Heiligenkreuz kann man auch zu Fuß nach Mayerling wandern.
Karmel Mayerling
Mayerling 3
2534 Alland
+43 (0) 2258 2275
Kronprinz Rudolf auf seinem Sterbebett
Am 30. Jänner 1889 starben im damaligen Jagdschloss von Mayerling Kronprinz Rudolf, der Sohn von Kaiser Franz Josef I. und seiner Gemahlin Elisabeth („Sisi“).Der Kronprinz nahm seine Geliebte, die erst 17-jährige Mary Freiin von Vetsera, mitin den Tod.Rudolf wurde in der Kapuzinergruft inWien,Mary Vetsera auf demOrtsfriedhof von Heiligenkreuz (1 km vom Stift entfernt) beigesetzt.
Seither gibt einen fast skurillen „Mythos“ von Mayerling, wie etwa die Homepage
mayerling.de zeigt. Abgesehen davon: ein Besuch lohnt auf jeden Fall! Im Jahr kommen ca. 100.000 Besucher den spekulativen Ort der Tragödie.
Kaiser Franz Josef I. ließ nach dem tragischen Tod seines Sohnes, des Kronprinzen Rudolf, das Jagdschloß Mayerling umbauen und stiftete hier 1891 einen Karmel (ein Karmeliterinnenkloster), also ein strenges Frauenkloster. Die Schwestern betreuen zugleich die Gedächtnisstätte. Bei einer Besichtigung sieht man unter andrem den Stiftungskelch des vom Schicksal so geschlagenen Kaisers und eine Fotodokumentation zu Kronprinz Rudolf.
Die Karmelitinnen von Mayerling leben ein verborgenes und bescheidenes Leben mit viel Gebet und Betrachtung. Sie leben unter anderem von den wenigen Einnahmen, die durch die Führungen von Touristen hereinkommen. Wenn Sie Mayerling besuchen, dann unterstützen Sie die Schwestern durch Ihre Besichtigung. Bitte respektieren Sie die Stille und Heiligkeit des Karmeliterinnenklosters.
Normalerweise sind die Heiligen Messen im Karmel an Sonntagen um 19 Uhr, an Wochentagen um 6.45 Uhr morgens.
Auf dem Friedhof von Heiligenkreuz, ca. 1 km vom Stift Heiligenkreuz entfernt, befindet sich das Grab der Mary Freiin von Vetsera(* 19. März 1871 in Wien, † 30. Jänner 1889 auf Schloss Mayerling), der Geliebten des Kronprinzen Rudolf, die am 30. Jänner 1889 mit ihm in Mayerling den Tod fand.
Mary schwärmte, wie alle Mädchen damals, für Kronprinz Rudolf und schrieb ihm Mitte Oktober 1888 einen Liebesbrief. Nachdem Rudolf geantwortet hatte, trafen sich die beiden. Rudolf hatte zu dieser Zeit längst beschlossen, seinem Leben ein Ende zu setzen, aber er suchte eine Begleiterin für den Tod. Beide trafen am 28. Jänner 1889 in Mayerling ein.
Ob sie im Schloss Mayerling tatsächlich von Rudolf erschossen wurde oder sie beide von jemanden anderen ermordet wurden, ist offen und wird immer offen bleiben. Für beide Versionen gibt es keinerlei Beweise. Die wahrscheinlichste ist aber, dass sie von Rudolf erschossen wurde. Um den Tod Mary Vetseras zu verheimlichen, wurden ihre sterblichen Überreste nach Heiligenkreuz gebracht und auf dem dortigen romantischen Friedhof, der zum Stift Heiligenkreuz gehört, beigesetzt.
Für Aufsehen sorgte Mary Vetsera noch einmal im Dezember 1992. Nach Zeitungsberichten über eine Grabschändung in Heiligenkreuz wurde die Gruft auf amtliche Anweisung geöffnet und leer vorgefunden. Verantwortlich war Helmut Flatzelsteiner, ein nach seiner Aussage am Mayerling-Mythos interessierter, damals 52jähriger Unternehmer aus Linz, der die Gebeine entwendet hatte, um sie gerichtsmedizinisch untersuchen zu lassen. Es sollte eine forensische Analyse stattfinden, deren Ergebnisse jedoch nie veröffentlicht worden sind. Diese Ergebnisse existieren, allerdings ungeordnet. Sie besagen, dass der Schädel von Mary möglicherweise eine Schusswunde aufweist. Nicht restlos geklärt ist hingegen, ob es wirklich die Leiche von Mary Vetsera ist, die aus diesem Grab gestohlen wurde, da die Erlaubnis für eine DNA-Analyse verweigert wurde. Fest steht nur, dass in diesem Grab die Leiche einer etwa 18-jährigen Frau liegt, deren Liegezeit ca. 115 Jahre beträgt und deren Kleidung der damaligen Zeit entspricht und von den Wiener Händlern waren, bei denen auch Vetsera einkaufte.
Am 28. Oktober 1993 ließ Abt Gerhard Hradil die Überreste der Mary Vetsera unter Ausschluss der Öffentlichkeit erneut beisetzen und die Gruft mit Erde füllen, um einer eventuellen neuerlichen Grabschändung vorzubeugen.
Da von Flatzelsteiner auch alles genau fotografiert wurde, war es auch später möglich, diese Fotos auszuwerten. Nach diesen wies der Kopf einen Einschuss, vermutlich mit einem Revolver des Kalibers 9 mm, auf der linken Seite auf. Die Haarreste, die Flatzelsteiner auch noch besaß, wiesen die typischen Schmauchspuren mit Schwefel- und Bleispuren auf. Da Vetsera eine Rechtshänderin war, schließt man eher auf Mord als Selbstmord.